Die neue Welt(un)ordnung

von Joachim Hirsch

Das geopolitische Szenario hat sich in den letzten Jahren einschneidend verändert. Der russische Angriff auf die Ukraine und jetzt der Krieg zwischen Israel und der Hamas haben diese Entwicklung erheblich vorangetrieben. Eines ihrer wesentlichen Merkmale ist der Niedergang der globalen Vorherrschaft des „Westens“, d.h. der USA, der EU und der NATO mit ihren jeweiligen Verbündeten.

The name of the beast?

von Michael Elm

Es zeichnet sich ab, dass der 7. Oktober 2023 zu einer historischen Zäsur in der ereignisreichen Geschichte des Nahostkonflikts wird. Für die israelische Seite ist dies jetzt schon klar. Das Massaker der Hamas mit den live gestreamten Bildern von Erschießungen, Vergewaltigungen und Verstümmelungen hat nicht nur neue Traumata geschaffen, sondern alte geweckt und wird als neuerlicher Versuch der Auslöschung des israelischen Staates wie des jüdischen Lebens insgesamt gewertet.

Was mit einem Virus gemacht wird – Rainer Fischbachs Kritik der Corona-Politik

von Joachim Hirsch

Nach den Jahren des Ausnahmezustandes während der Corona-Krise scheint hierzulande erst einmal wieder eine gewisse Normalität eingekehrt zu sein. Die vielfältigen Folgen in Politik und Gesellschaft wiegen allerdings schwer. Was die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus angeht, so wird auch in der etablierten Öffentlichkeit inzwischen eingeräumt, dass einige davon, z.B. die Schließung von Schulen, Kindergärten oder Spielplätzen wenig sinnvoll, wenn nicht angesichts der damit verbundenen „Kollateralschäden“ sogar destruktiv waren. Was allerdings immer noch fehlt, ist eine systematische Aufarbeitung und Evaluierung der Corona-Politik.

Über den deutschen Umgang mit Krieg, Rassismus und Antisemitismus

von Mario Neumann

Die Klimakrise, die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die schreckliche jüngste Eskalation in Israel und Palästina könnten in ihrem Effekt oberflächlich besehen als eine enorme Repolitisierung des gesellschaftlichen Alltags betrachtet werden. Wer sich davon allerdings Lernprozesse, eine neue Chance für politische Alternativen oder zumindest den Griff nach der Notbremse erhofft, wird bitter enttäuscht.

NGOs und die Ambivalenzen demokratischer Gesellschaften

von Thomas Gebauer

Ziel des sich in den 1960er Jahren herausbildenden neuen Politikverständnisses war nicht die Machtübernahme als Voraussetzung für die Durchsetzung anderer Lebensformen, sondern die Verweigerung und die Ausbildung einer „neuen Sensibilität“ (Marcuse) als Voraussetzung dafür, neue Lebensformen zu praktizieren, die schließlich für die gesellschaftliche Transformation sorgen. Die Hoffnungen, die sich mit diesem Politikansatz verbunden haben, waren groß, und sie sind es, bei aller berechtigten Skepsis, noch heute.