Grundeinkommen und freie Kooperation statt Arbeitszwang und Arbeitsdienst.

von Ronald Blaschke

Der Artikel antwortet auf Timm Kunstreichs Beitrag mit dem Titel „Kooperation statt Alimentierung. Garantierte Grundarbeitszeit (GGA) statt bedingungslosem Grundeinkommen“ (Kunstreich 2023) und fokussiert auf die Kritik seines verkürzten Begriffs des Grundeinkommens, seine unzulängliche Wiedergabe des Konzepts des Sozialen Infrastruktur und auf die Kritik seines Konzepts der „Garantierten Grundarbeitszeit“. Auf eine emanzipatorische und transformatorische Alternative wird hingewiesen.

Garantierte Grundarbeitszeit – Elf Thesen zu einer sozialistischen Perspektive der Sozialpolitik

von Timm Kunstreich

„Verteidigen, Kritisieren, Überwinden – zugleich!“ war das Motto, mit dem die Redaktion Widersprüche 1984 ihren Selbstverständigungsprozess nach Gründung der Zeitschrift abschloss (Heft 11). Unter demselben Motto findet sich der Stand der Diskussion darüber fast 40 Jahre später in Heft 168 (2023). Das folgende ist der Versuch, die Quintessenz dieser inzwischen verzweigten und außerordentlich differenzierten Orientierung unter dem Aspekt sozialer Garantien in Form einer Garantierten Grundarbeitszeit zu formulieren. Es geht also darum, den (historisch einmaligen) Stand der sozialen Sicherung zu verteidigen, zugleich aber die patriarchale und kapitalistische Formbestimmtheit zu kritisieren und zu überwinden.

Hundert Jahre Rotes Wien: Selbstinszenierung einer Gegenhegemonie und was sich für „Soziale Infrastruktur“ daraus lernen lässt

von Christine Resch
Das Buch von Helmut Konrad und Gabriella Hauch (2019) Hundert Jahre Rotes Wien: Die Zukunft einer Geschichte. Wiener Vorlesungen, Bd. 193, herausgegeben für die Kulturabteilung der Stadt Wien von Daniel Löcker. Wien: Picus Verlag, macht schon aufgrund des Titels neugierig. Er verspricht, das Rote Wien in einen gesellschaftshistorischen Prozess einzuordnen und, um es vorwegzunehmen, er löst dieses Versprechen ein, soweit dies auf knapp 70 Seiten in Form zweier ausgearbeiteter Vorträge möglich ist.

Auf dem Weg in die postmoderne Stadt? Das Beispiel Vancouver

von Holm-Detlev Köhler

Vancouver ist im Ranking der Immobilienpreise die viertteuerste Stadt der Welt, direkt nach den Ausnahme-Stadtstaaten Hongkong und Singapur, sowie Shanghai, deutlich vor anderen nordamerikanischen (Los Angeles, New York) und europäischen (London, Paris) Metropolen. Bei den Durchschnittseinkommen dagegen liegt Vancouver in Nordamerika ungefähr an fünfzigster Stelle, da die meiste Beschäftigung hier im Baugewerbe, Hotel- und Gaststätten, Hafen und Handel mit eher bescheidenen Löhnen konzentriert ist, wozu sich etwas besser bezahlte öffentliche Dienstleistungen (Erziehung, Gesundheit) gesellen.